1989/1990
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Mit Beginn dieses Schuljahres startete die neue Gesamtschule
Bünde in Ennigloh mit dem 5. Jahrgang. Damit begann gleichzeitig das Ende der Hauptschule Bünde-Nord. Für die Hauptschule Bünde-Mitte bedeutete das wiederum einen Rückgang der Schülerzahlen und so
konnten nur zwei Eingangsklassen im 5. Schuljahr eingerichtet werden.
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Nach der Pensionierung wird studiert
Hauptschulpädagogin IIse Spanuth tritt nach 40 Jahren in den Ruhestand
Ilse Spanuth (2.v.r.) inmitten einer Schar von Schülern. Am 4. Oktober wird im Rahmen des Schulfestes ihr Stück "Glotzie, das Fernsehmonster" von Schülern der Klassen Fünf bis sieben aufgeführt. Die Autorin von Krimis, Lyrik und Reiseberichten plant als nächstes eine Bootsfahrt auf dem Niger. Foto: Krause
Die Zeiten nach dem Krieg waren nicht sehr einfach: »Mein erstes Monatsgehalt betrug 98 Mark, so wenig, dass mein Vater mich noch eine ganze Weile unterstützen musste.« Unterrichtsmaterial wie Fibeln oder Karten hatte sie selbst anzufertigen, und sie half selbstverständlich dabei, den von Amerikanern gestifteten täglichen Maisbrei an die Schüler auszuteilen: »Wir Lehrer durften allerdings keinen Löffel davon nehmen!« Ehe sie 1956 nach Westfalen zur Hunnebrocker Volksschule kam, durchlief sie fünf Stationen im niedersächsischen Osnabrück. In jedem Klassenzimmer musste damals ein Klavier stehen, und freilich wusste Ilse Spanuth dieses Instrument auch »zu bedienen«. Prägend für mich und mein Menschenbild war meine Studienzeit |
in Celle. Der »Celler Geist« war derzeit, mit seiner musischen und christlichen Ausrichtung, ein Begriff«, erzählt die überzeugte Pädagogin. »Mein Ziel war es seither immer, junge Menschen zu kritik- und glücksfähigen Individuen zu erziehen. Und vor allem«, fügt sie mit besonderer Betonung hinzu, »ich wollte keine Jasager, denn davon hatten wir im Dritten Reich wohl schon genug«. In 40 Unterrichtsjahren hat sich die »Pensionärin« ihren Elan bewahrt: »Ich werde demnächst Psychologie studieren«, ist sie noch immer wissbegierig. Ilse Spanuth wird viel schreiben (einen satirischen Kriminalroman hat sie bereits beendet) und reisen: Für ein Buch über alte Totenriten stehen die Flüsse Niger, Amazonas und Yangtsekiang auf dem Programm. Bünder Zeitung vom 29.09.1989 |
Bilder von der Anschiedsfeier in der Gaststätte „Jever Krug“
Notizen aus dem Schulausschuss
Klasse für Aussiedler
Einstimmig sprach sich der Schulausschuss für die Einrichtung einer Förderklasse für spätausgesiedelte Kinder an der Hauptschule Bünde-Mitte aus. Die dortige Schulkonferenz hatte den Antrag damit begründet, dass derzeit 22 Spätaussiedlerkinder aus Polen und Russland ohne oder nur mit geringen deutschen Sprachkenntnissen die Hauptschule besuchen. Die Förderklasse sei eine wichtige schulische Maßnahme im Interesse der Stadt Bünde, da so verbesserte Bedingungen geschaffen würden, damit die Betroffenen möglichst ohne großen Zeitverlust den Anschluss an unsere Schul- und Berufsbildung und die entsprechenden Abschlüsse finden. Zusätzlicher Raumbedarf entsteht nicht. Der Schulausschuss unterstützte weiterhin die Einrichtung einer ABM-Stelle (Sozialpädagoge/-in) im nächsten Jahr für die Hauptschule "Mitte".
Neue Westfälische vom 25. 11. 1989
Offene Türen in der Hauptschule Bünde-Mitte
Bei ganztägiger Betreuung werden Freizeitangebote und Unterricht kombiniert
Bünde (tz). Für einen Tag öffnete die Hauptschule Bünde-Mitte
ihre Türen, um über sich zu informieren. Interessierte Eltern konnten, zusammen mit ihren Kindern, an diesem Wochenende den Ganztagsbetrieb hautnah erleben, und über das Für und Wider dieses
Schultyps entscheiden. Eltern- und Lehrerschaft der Schule taten sich indes zusammen, um den Besuchern sämtliche Angebote der Schule zu präsentieren. Wichtigster Unterschied dieser Hauptschule zum
»Normaltyp«: Freizeitangebote werden in den Schulrhythmus integriert, Schule wird auch zum Spielplatz. |
Mofascheins. Außerdem können sich ausländische Kinder in ihrer
Heimatsprache weiterbilden. Wer jedoch von all diesen Aktivitäten keinen Gebrauch machen will, hat die Möglichkeit sich in die Bibliothek zurückzuziehen, oder im Aufenthaltsraum an der Disco
teilzunehmen. Bünder Zeitung vom 04. 12.1989 |