2002/2003
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Das neue Schuljahr verzeichnete eine abermalige Erhöhung der Schülerzahlen auf insgesamt 581 Jungen und Mädchen. Das bedeutete, dass nun 28 Klassen gebildet werden
mussten. Daher wurde auf dem Schulhof ein weiterer Container mit 2 Klassenräumen aufgestellt. Außerdem wurde ein Erweiterungsbau mit 6 Klassenräumen auf dem Gelände des ehemaligen Gartens des
Hausmeisters an der Heidestraße vom Schulträger genehmigt. Trotzdem mussten auch der Musikraum und der Kunstraum weiterhin als Klassenräume dienen.
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Brigitte Lubitz ist die neue Rektorin der Bünder Hauptschule
»Hier bin ich am richtigen Platz«sB ü n d e (öse). Sie fühle sich in der Hauptschule Bünde genau am richtigen Ort, sagt Brigitte Lubitz, während ein zufriedenes Lächeln über ihre Mundwinkel gleitet. Seit dem 1. August ist sie die neue Leiterin der Hauptschule. »Und es war ganz toll, wie freundlich mich die neuen | Kollegen aufgenommen haben. Alle sind hier so engagiert«. In insgesamt vier verschiedenen Klassen unterrichtet sie das Fach »Wirtschaftslehre«. Dieser Unterricht beinhaltet eine Vorbereitung für die Berufswahl der Schüler. |
In den Fächern Wirtschaftslehre, Deutsch, Geschichte und Politik absolvierte die mittlerweile 49-jährige Schulleiterin ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule Bielefeld. Nach einer 24-jährigen Tätigkeit als Lehrerin an der Hauptschule Lübbecke war sie zwei Jahre lang Konrektorin an der Vlothoer Hauptschule. In der Planungsgruppe »Arbeitslehre« auf Regierungs-bezirksebene ist sie außerdem Moderatorin. Auch wenn der Kontakt zu ihren jetzigen Schülern erst kurz sei, so habe sie dennoch ein sehr positives Bild von den jungen Leuten, so Brigitte Lubitz. Sie befürworte die Struktur der Abschlussklassen, in denen viel Wert auf einen positiven Berufseinstieg der Schüler gelegt würde. Den Weg, die Fachoberschulreife zu erreichen, hätten in diesem Jahr 33 Schülerinnen und Schüler der |
Hauptschule gewählt. Von den zehnten Klassen sind es dann drei weitere, die sich in spezieller Weise mit der Berufsvorbereitung befassen. Bei einer Klasse handelt es sich um eine Schülerfirma. Dort werden Dinge - Textilien oder Holzarbeiten hergestellt, die dann auf dem normalen Markt, also nicht nur intern, zum Verkauf kommen. Die Schüler einer weiteren zehnten Klasse führen jeweils ein Tagespraktikum in einem Betrieb durch. Das geschieht immer am Donnerstag jeder Woche. Die Jugendlichen können so einen Einblick in die Arbeitswelt gewinnen, Kontakte zu einer eventuellen späteren Ausbildungs-stelle knüpfen. Für die dritte dieser erwähnten Klassen ist die praktische und auch handwerkliche Arbeit ein wichtiger Punkt. »Das alles beweist wohl allzu deutlich, wie breit gefächert |
Brigitte Lubitz ist die neue Leiterin der Bünder Hauptschule. Dort stets neue Ideen einzubringen ist ihr Ziel. Foto: Brandhorst
das Potential der Hauptschule ist«, betont die neue Leiterin. Stets weitere Ideen einfließen zu lassen in diesen sowieso schon sehr lebendigsprudelnden »Fluss« an Aktivitäten, das solle ihr Vorhaben für die Zukunft sein.
Ein Teil der Klasse hat eine Fahrradwerkstatt eingerichtet, in der nicht nur die Mitschüler, sondern auch die Lehrer gern ihre »Drahtesel« reparieren lassen. Der Rest. der Schüler betreibt eine Tauschbörse, hauptsächlich in Sachen Oberbekleidung.
•Bünde (hey). „Unsere Schule ist keine Sackgasse, sondern bei uns ist alles offen, besteht für jeden die Möglichkeit, sich nach dem Hauptschulabschluss weiterzubilden, gleich hier den sogenannten Realschulabschluss zu machen oder andere Qualifikationen sich selber zu erarbeiten“, erläuterte Brigitte Lubitz, Schulleiterin der Bünder Hauptschule, die am Samstagmorgen zahlreiche Eltern mit ihren Kindern zum Tag der offenen Tür begrüßen konnte.
Bevor sich diese für eine weiterführende Schulform entscheiden, besuchten die Viertklässler die Bünder Hauptschule, die sich in all ihren Facetten präsentierte. „Bei uns erhalten ihre Kinder eine ordentliche und solide Grundlage, mit der man sich sehen lassen kann“, so die Schulleiterin, die gleichzeitig darauf hinwies, dass viele Kinder aus der Grundschule in der Hauptschule richtig aufblühten. „Viele von ihnen hatten Schwierigkeiten in der Grundschule und erleben dann bei uns ihre ersten Erfolgserlebnisse.“
Am Samstagmorgen wurde auch zum ersten Mal die neue Kooperation der Schule mit dem BMW Autohaus Becker-Tiemann vorgestellt. „Wir freuen uns, einen so kompetenten Partner gefunden zu haben“, erklärte die Schulleiterin, und auch Christian Tiemann, Geschäftsführer von BMW Becker-Tiemann, sieht Vorteile bei dieser Kooperation für beide Seiten. Den Schülern werde früh deutlich gemacht, welche Anforderungen später in der Ausbildung und im Beruf warten. Gleichzeitig könnten schon in der Schulzeit erste Kontakte geknüpft werden, die später in
Praktischer Unterricht: Natürlich wurde auch an der Hauptschule Bünde ein Einblick in die Arbeit gegeben. Foto: Tobias Heyer
einem Ausbildungsverhältnis fortgeführt werden könnten.
Bei einem gemeinsamen Rundgang lernten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Eltern die verschiedenen Fachräume kennen, wurden in einer Klasse gleich mit einem „Good morning“ begrüßt und erhielten so einen Eindruck, auf welch breiter Basis in der Bünder Hauptschule die Bildung der Kinder abhängig nach deren Talenten und Neigungen gefördert und aufgebaut wird.
Neue Westfälische vom 20.01.2003
Einblick in berufliche Wirklichkeit
Kooperationsvereinbarung zwischen Hauptschule Mitte und Autohaus BMW Becker- Tiemann unterzeichnet
•Bünde (ak). Zur Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung trafen sich gestern Vertreter des Autohauses BMW Becker-Tiemann und der Hauptschule Bünde Mitte. Im Rahmen des Projektes zur Berufsorientierung "KURS" sollen die Schüler durch eine unmittelbare Vereinbarung in die berufliche Wirklichkeit eingebracht werden. Zur Zeit gibt es schon 21 bestehende Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen aus dem Kreis Herford, wobei jeweils eine Schule und ein Unternehmen eine Kooperationsverein-barung unterzeichnet haben. Die Inhalte dieser Kooperation sind sehr vielfältig. Sie reichen von Betriebserkundungen, Bewerbungs-schreiben und Durchführen |
von Bewerbungsgesprächen bis hin zu Umweltschutz, Vermarktung eines Produktes oder die Erstellung von Gesprächsleitfäden oder Bedienungs-anleitungen auf Englisch. „Ein zentrales Handlungsfeld im Projekt "Schule & Co." ist der Übergang von der Schule zum Beruf,“ so Ralf Heemeier, Kreisdirektor des Kreises Herford vor der Vertragsunterzeichnung. „Im Rahmen der Berufsorientierung wurden vielfältige Teilprojekte entwickelt, unter anderem auch "KURS" - Kooperation von Unternehmen der Region mit Schulen.“ Zwischen zwei Bünder Schulen und Betrieben besteht bereits schon eine Partnerschaft. „Die Kooperation läuft bis jetzt sehr erfolgreich,“ weiß Bürgermeisterin Anett Kleine- Döpke |
Güse. „Besonders beeindruckend finde ich, dass Schüler danach sagen, dass sie jetzt endlich wissen, warum sie in der Schule überhaupt lernen.
“Was den Kindern jetzt natürlich besonders gut gefiele sei, dass es sich bei dem neuen Partnerbetrieb um ein BMW - Haus handele.
Auf erfolgreiche Zusammenarbeit freut sich auch Christian Tiemann. „Mit der Hauptschule Mitte haben wir mit Sicherheit einen kompetenten Partner gefunden. Da die Anforderungen im technischen Bereich immer größer werden, besteht natürlich immer ein Bedarf an qualifizierten Nachwuchs-kräften.“
Auch Schulleiterin Brigitte Lubitz äußert große Freude über die zukünftige Kooperation, nennt aber auch schon konkrete Wünsche und Erwartungen. „Gerade an den Hauptschulen ist die Berufswahl ein wichtiges Thema. Wir wünschen uns, dass unserer Partner Sorge für die ersten Schritte ins Berufsleben tragen wird, erwarten außerschulische Wertungen und erhoffen Rückmeldungen von kompetentem Personal aus einem erwachsenen Blickwinkel.“
Im Anschluss an diese lobenden Worte folgte die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung durch Ralf Heemeier, Anett Kleine-Döpke-Güse, Christian Tiemann und Brigitte Lubitz.
Neue Westfälische vom 26.02.2003
Foto: Hans-Dieter Stöss
Zur Selbstständigkeit erziehen
Hauptschule Bünde bei „Neue Wege des Lernens“ ausgezeichnet
•Bünde (NW). Für ihre Erziehung zur Selbst-ständigkeit wurde die Hauptschule Bünde als einzige Hauptschule aus ganz Ostwestfalen-Lippe von Schul- und Jugendministerin Ute Schäfer ausgezeichnet. Die Preisverleihung im Landeswettbewerb "Qualität schulischer Bildung - Neue Wege des Lernens" fand am vergangenen Freitag im Landesinstitut für Schule in Soest statt
Im Bereich der Schulform Hauptschule errang die Hauptschule Bünde den dritten Platz und erhielt einen Preis in Höhe von 500 Euro, den Schulleiterin Brigitte Lubitz und Schülersprecher Vitalij Kaiser aus den Händen der Ministerin entgegen nahmen.
„Formen eigenverantwortlichen und selbstständigen Arbeitens, Trainingsbausteine und Teamentwicklungsverfahren prägen das pädagogische Profil der Schule“, so begründete die Laudatio die Entscheidung der Jury. Damit wird der innovative Gestaltungsansatz der Haupt-schule Bünde gewürdigt, der gemeinsam mit ihren Eltern
die verschiedenen Fachräume kennen, wurden in einer Klasse gleich mit einem „Good morning“ begrüßt und erhielten so einen Eindruck, auf welch breiter Basis in der Bünder Hauptschule die Bildung der Kinder abhängig nach deren Talenten und Neigungen gefördert und aufgebaut wird.
sich in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen in spezifi-scher, altersangemessener Weise konkretisiert.
Klassen, die Interessenlagen und Fähigkeiten entsprechen
Während in den unteren Jahrgängen der Ausbau der Kommunikationsfähigkeit und die Teamentwicklung im Vordergrund stehen, zeigt die Erziehung zur Selbst-ständigkeit ihre besondere Ausprägung in den zehnten Klassen. Hier gibt es ein besonderes Schulkonzept, das es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, sich für eine Klasse zu entscheiden, die ihrer besonderen Interessen- lage und ihren Fähigkeiten entspricht.
So kann bei entsprechenden
Herzlichen Glückwunsch: Schul- und Jugendministerin Ute Schäfer (li.) Schülersprecher Vitalij Kaiser und Schulleiterin Brigitte Lubitz.
FOTO: BZ
Leistungen die Fachoberschulreife erworben werden. Außerdem kann projektorientiert in einer Klasse gearbeitet werden, die die Fahrradwerkstatt betreut. Aber auch eine Firmenklasse, die fast wie ein richtiger Betrieb arbeitet, ist vorhanden. Eine weitere Möglichkeit besteht im Besuch der Tagespraktikumsklasse, wobei die jungen Leute hier einen Tag pro Woche in einem heimischen Betrieb arbeiten, um nähere Beziehungen zur Arbeitswelt zu entwickeln.
Dieses Schulkonzept hat die Wettbewerbsjury offensichtlich neugierig gemacht, so dass sie der Hauptschule Bünde am 18. März dieses Jahres einen Besuch abstattete, um sich vor Ort ein detailliertes Bild von den Aktivitäten dort zu machen. Die Auszeichnung im Wettbewerb „Qualität schulischer Arbeit - Neue Wege des Lernens“ beweist, dass das Konzept die Jury wirklich überzeugt haben muss.
Neue Westfälische vom 21.05.2003