Unsere SV - Demokratiewerkstatt Berlin |
Demokratiewerkstatt 2015/2016
Stasi? Was war das?
Hauptschüler-Vertreter gewinnen Einblicke in den DDR-Machtapparat
Bünde/Berlin (BZ). Stasi. Was war das? Mit welchen Methoden arbeitete die Stasi? Wie gelang es den Herrschenden ein System aus Gewalt und Drohung, Belohnung und Bevorzugung zu schaffen? Wie gewann das MfS hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiter? Welche Rolle spielte die Stasi im Alltag in der DDR? Was geschah mit den politisch Inhaftierten im Untersuchungs-gefängnis Hohenschönhausen?Um Einblicke in den Herrschaftsapparat der DDR zu gewinnen und demokratische Bewertungskriterien anzulegen, suchten 31 Schülervertreter der Haupt- und Förderschulen des Kreises Herford und der Gesamtschulen Hüllhorst und Porta gemeinsam mit ihren SV-Lehrern im Rahmen einer dreitägigen Demokratiewerkstatt unter Leitung von Elke Schoenfelder (Hauptschule Bünde) und Johannes Schröder (Stätte der Begegnung e.V.) authentische Orte in Berlin auf.Sehr eindrucksvoll erzählte der – 1959 in Havanna geborene - Zeitzeuge und heutige Menschenrechtler Jorge Luis Garcia Vazquez, der seit 1980 als Dolmetscher für kubanische Vertragsarbeiter in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) arbeitete, seine persönlichen Erfahrungen mit der Staatssicherheit (Stasi). Er geriet 1987 in die Mühlen des Überwachungsstaates und wurde für einige Zeit in Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert. Dort erlebte er am eigenen Leibe verschiedene Folter- und Terrormethoden der Stasi. „Ich habe ichts verbrochen, ich wollte nur Freiheit“, erklärte Vazquez. An seiner |
Biografie, die beispielhaft ist für tausende Inhaftierter, wird deutlich, dass die Stasi seit Beginn der 1970er Jahre keine körperliche Gewalt mehr anwendet, sondern die Persönlichkeit zerstört. „Dies nannte sie operative Psychologie“, so der Zeitzeuge. Mit so genannten Zersetzungsmaßnahmen versuchte die Stasi, oppositionelle Kreise auszuschalten, indem sie Gerüchte streute, Menschen auseinanderbrachte, Menschen zerstörte.Im Anschluss daran informierten sich die Schülerinnen und Schüler im Stasimuseum Berlin Normannenstraße über Aufbau, Entwicklung und Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) sowie über die Menschen, die für diese Institutionen tätig waren und beschäftigten sich in Kleingruppen mit unterschiedlichen Fällen aus den Akten der Staatssicherheit, z. B. Folgen eines Fluchtversuches, Motive und Aktivitäten der inoffiziellen Mitarbeiter (IM). Dabei erfuhren die Teilnehmern, dass – gemessen an der Bevölkerungszahl der DDR – die Stasi eine der größten Geheimpolizeien der Welt war: 1989 arbeiteten über 91.000 Menschen hauptamtlich und rund 180.000 Personen als IM für das MfS. Des weiteren wurde deutlich, dass in der DDR der Einzelne zu Anpassung, Unterwerfung und, wo möglich, zum Mittun erzogen werden sollte. Die SED hatte uneingeschränkten Zugriff auf nahezu alle Lebensbereiche – Ausnahmen waren beispielsweise die Kirchen – um die Bevölkerung umfassend zu kontrollieren und bei Bedarf zu belohnen oder zu maßregeln. |
Alles geschah zum Wohles des Staates, schließlich war es Aufgabe der SED, die „Arbeiter- und Bauernmacht“ zu schützen. Doch auch persönliche Vorteilsnahme veranlasste Menschen für die Stasi zu arbeiten. „In der Nachbarschaft gab es einen regelrechten Wettkampf, wer als Erster die Wohlstandsinsignien vorweisen konnte (...) Möbel, einen Fernseher, eine Wasch-maschine, einen Kühlschrank, später dann die Datsche, die nächste Beförderung, den nächsten Orden (...) Meistens lag meine Familie im Rennen ganz vorn“, schrieb die Tochter eines Stasi-Offiziers 2012.In einer Abschlussrunde, die sich unter anderem mit den Lehren aus der Geschichte befasste, hob Referentin Bettina Altendorf hervor, es sei absolut notwendig für jeden Einzelnen, seine Rechte zu kennen, sich trauen »Nein« zu sagen und Sachverhalte zu hinterfragen; denn auch heute kann man in den verschiedenen Überwachungs- und Kontrolltendenzen eine erhebliche Gefahr sehen.Um ähnliche Themen ging es ebenfalls in dem Gespräch mit Inge Höger (Bundestags-abgeordnete der Partei Die Linke) während des Besuchs im Deutschen Bundestag. Intensiv diskutierten die Jugendlichen mit ihr über Fluchtursachen und mögliche Lösungen der aktuellen Konflikte. »Frau Merkel müsste konkrete Hilfen schaffen, statt zu sagen ›Wir schaffen das!‹, beispielsweise den Kommunen mehr Geld zur Verfügung stellen, Flüchtlingssozialarbeiter einstellen und die Fluchtursachen beseitigen«, so Höger.Bünder Zeitung vom 26. 01. 2016 |
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Kreis-SV in Berlin 2016
Demokratiewerkstatt 2014/2015
Vielfalt als Chance begreifen
Schülervertreter setzen sich in Berlin mit Migration auseinander
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Kreis-SV in Berlin 2015
Fotos: E. Schoenfelder
Demokratiewerkstatt 2013/2014
Bewegende Eindrücke aus Berlin
Schüler und Lehrer aus dem Kreis Herford von Demokratiewerkstatt begeistert
Demokratiewerkstatt 2012/2013
Demokratie leben und erleben
Kreis-Schülervertreter der Haupt- und Förderschulen besuchen Berlin
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Kreis-SV in Berlin 2013
Fotos: E. Schoenfelder
Demokratiewerkstatt 2011/2012
Fotos: E. Schoenfelder
Demokratiewerkstatt 2010/2011
Berlin – Ost und West und mittendrin
Schüler und Lehrer als Geschichtsforscher in Berlin
Kreis Herford. Unter der
Leitung der Kreis-SV-Lehrer Eckhart Schröter, Elke Schoenfelder (Hauptschule Bünde) und Johannes Schröder (Stätte der Begegnung e.V. Vlotho) setzten sich interessierte Jugendliche aus Haupt- und
Förderschulen des Kreises Herford sowie der Gesamtschule Hüllhorst aktiv mit dem politischen und historischen Berlin ausein-ander.
Die Organisatoren legten einen Schwerpunkt auf Institutionen und deren politische Arbeit. Im Deutschen Bundestag stellte Frank Schäffler, der FDP-Bundestagsabgeordnete unseres Wahlkreises, seine Aufgabenbereiche vor. In einem regen Meinungsaustausch ging der Abgeordnete auf die vielen Fragen ein und machte dabei seinen liberalen Standpunkt deutlich. Diskutiert wurden u. a. Themen wie Anlegerschutz-gesetz, Bedeutung des Euros, die Bankenkrise und das liberale Verständnis der heutigen FDP. Herr Schäffler betonte, dass sich seine Partei als Partei der individuellen Freiheit verstehe, wobei die Rechte des Einzelnen gegenüber dem Staat gestärkt werden müssen und zwar nach |
gleichen und allgemeinen Regeln unseres Rechtsstaates.
Große Sorge bereiten dem Abgeordneten die staatlichen
Hilfspakete an einzelne Banken, die daraus ein Geschäftsmodell machen könnten, was mittelfristig zu enormen Schwierigkeiten führe und in totalitären Strukturen enden könnte.
Die Teilung Berlins, das unterschiedliche Leben der Menschen in Ost und West sowie die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten wurde im „Geschichtslabor“ des Jugendmuseums Schöneberg durch die Teilnehmer anhand von Fundstücken, Hörmaterial, Filmen und Originaldokumenten erforscht. Schülerin Bettina Meyer (Hauptschule Bünde) betonte in ihrer Auswertung die anschauliche Gestaltung dieses Programmteils. Elke Schoen-felder beeindruckte das didaktische Konzept, denn im Geschichtslabor werden die Jugendlichen zu Akteuren selbstständigen historischen Arbeitens. Sie erhielt zahlreiche Anregungen für ihren eigenen Geschichtsunterricht. Lehrerin Regina Gehring (Pestalozzi-schule Bünde) erhielt großen Applaus für ihre Rap-Prä-sentation auf die ostdeutsche Punkbewegung. |
Der anschließende Besuch in
der Gedenkstätte Hohen-schönhausen – von 1950 bis 1990 befand sich hier die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staats-sicherheit der DDR – vertiefte
die „hässliche Seite“ der DDR-Diktatur. Eindrucksvoll wurde der unmenschliche Umgang des DDR-Regimes mit politisch Andersdenkenden erläutert. Dass auch heute noch demokratische Staaten wie die USA
ein „Guantanamo“ aufrechterhalten, darauf wies die begleitende Historikerin hin. Die Gruppe wird am Ende des Besuchs ermuntert, sich aktiv einzumischen und damit unsere Demokratie lebendig zu halten.
In der Nachbesprechung äußerte Nils Schneidereit (Hauptschule Bünde) nachdenk- lich: „Ich hatte mir die Verhältnisse im Untersuchungs-gefängnis nicht so grausam vorgestellt“. Um den Teilnehmern das Berlin zur Zeit der national-sozialistischen Herrschaft näher zu bringen, besuchten sie die neue Ausstellung „Topographie des Terrors“ in der Prinz-Albrecht-Straße. An histo-rischer Stelle werden die Strukturen des NS-Herrschaft-sprinzips deutlich gemacht; diese Ausstellung stellt „die Täter“ in den Mittelpunkt ihrer |
Präsentation. Schüler und
Lehrer zeigten sich gleichermaßen erschrocken Text - Foto: Elke Schoenfelder 11. 02. 2011
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Fotos: E. Schoenfelder
Demokratiewerkstatt 2009/2010
Demokratiewerkstatt 2008/2009
Gegen die Politikverdrossenheit
Kreis-SV bewegt sich in der Hauptstadt / Schüler und Lehrer lernen gemeinsam in einer Demokratiewerkstatt
Die Kreis-SV der Haupt- und Förderschulen unter Leitung der Kreis-SV-Lehrer Eckhard Schröter, Elke Schoenfelder (Hauptschule Bünde) und Johannes Schröder (Stätte der
Begegnung e.V. Vlotho) suchten innerhalb von drei Tagen im Rahmen einer Demokratiewerkstatt vor Ort nach geschichtlichen Spuren, vollzogen Wege der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung nach und
erlebten internationale Kultur. Darüber hinaus konnten die 16-18jährigen Schülerinnen und Schüler sowie ihre begleitenden SV-Lehrer durch den Besuch des Reichstags und in einem anschließenden Gedankenaustausch mit dem Bundestagsabgeordneten Wolfgang Spanier (SPD) einen Einblick in die alltägliche Arbeit des deutschen Bundestages nehmen. Schnell entwickelte sich ein interessantes Gespräch über Themen wie Armut in unserer Gesellschaft, Existenzminimum, Chancengleichheit und Bildung. Dabei sieht Herr Spanier eine große Bedeutung in der weiteren Entwicklung von Ganztagsschulen. Er wirkte insgesamt sehr glaubwürdig und erfahren auf die Teilnehmer. Im Anschluss an das politische Berlin setzte sich die SV-Gruppe mit einem historischen Aspekt der Hauptstadtgeschichte auseinander: „Grenzblicke – 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer“. Im Dokumentationszentrum an der Bernauer Straße wurden den Jugendlichen die Entwicklung und das System des Todesstreifens verständlich dargestellt. Dokumentationen über Fluchtversuche und Familientrennungen hinterlassen auch heute noch Emotionen bei Menschen, die keine Zeitgenossen sind. „Die Mauer zu berühren und die Wirkung der Teilung nachzuspüren, sind einfach wirkungsvoller als reiner Unterricht aus einem Geschichtsbuch“, war die einhellige Meinung vieler Schülersprecher. |
Was wäre ein
Hauptstadtbesuch ohne Kulturprogramm! Mit
großer Begeisterung erlebten die Teilnehmer das Berlin-Musical „Linie 1“ des Jugendtheaters GRIPS. Das Musical thematisiert das
Leben und Überleben in der Großstadt. Eine junge Ausreißerin aus der Provinz landet mitten im alten „West-Berlin“ der 80er Jahre. Sie ist auf der Suche nach ihrem „Märchenprinzen“, einem Berliner
Rockmusiker, und bleibt auf der U-Bahn-Linie 1 hängen, dem „Orientexpress“ nach Kreuzberg. Hier wird sie mit den sozialen Alltäglichkeiten konfrontiert.
Ein Besuch im ZDF-Hauptstadtstudio vermittelte einen Eindruck davon, wie die Bundespolitik auf unsere heimischen Bildschirme kommt. Zufällig wurde zeitgleich im Nachbarstudio unsere Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen interviewt. Die Demokratiewerkstatt endete mit einer Führung im Schöneberger Rathaus durch eine „Willy Brandt- Ausstellung“, der hier als Regierender Bürgermeister seinen Arbeitsplatz hatte. Die hier festgehaltenen Reden, Fotos und Dokumente des “Kennedy-Besuchs“ 1963 waren der Anlass für Parallelen zum „Obama-Auftritt“ im letzten Jahr in Berlin. Eine Abschlussreflexion machte deutlich, dass eine überwiegende Zufriedenheit mit den Programminhalten zurückgemeldet wurde. Zum anderen konnten die Schülersprecherinnen und Schülersprecher bestätigen, dass sie nach diesen drei Tagen politische Sachverhalte besser beurteilen und einige Jugendliche sich durchaus ein noch stärkeres Engagement in politischen Fragen vorstellen können. „Gerade bei zunehmender Politikverdrossenheit ist ein Seminar wie diese Demokratiewerkstatt ein zentraler Baustein im Gesellschaftslehreunterricht“, betonten Elke Schoenfelder und Johannes Schröder. Pressebericht Elke Schoenfelder
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Fotos: E. Schoenfelder
Demokratiewerkstatt 2007/2008
Berlin, ein außerschulischer Lernort!
Schüler und Lehrer lernen gemeinsam in einer Demokratiewerkstatt
Wer sich gesellschaftlich in der Schule oder in der Politik vor Ort einmischen will, braucht ein gewisses Maß an Durchblick und Kompetenzen, auch in allgemeiner
Politik. Unter dem Motto „Mitmachen, mit entscheiden und gemeinsam aktiv werden“ erkundete die Kreis-SV der Haupt- und Förderschulen unter Leitung der
Kreis-SV-Lehrer Eckhard Schröter, Elke Schoenfelder (Hauptschule Bünde) und Johannes Schröder (Stätte der Begegnung e.V. Vlotho) innerhalb von drei Tagen im Rahmen einer Demokratiewerkstatt
Berlin.
Die 16-18jährigen SchülerInnen und ihre begleitenden LehrerInnen erlebten auf ihrer Entdeckungsreise durch den „Kreuzberger Kiez“ Berlin als den Ort, an dem die
fortschreitende Aufgliederung der Gesellschaft in Milieus und Subkulturen deutlich sichtbar ist. Die aus unterschiedlichen Schulformen kommenden Jugendlichen (Hauptschule, Förderschule und
Gesamtschule) konnten sich einen persönlichen Eindruck von dem durch Negativbilder geprägten Stadtteil machen, in dem sie in Gesprächen mit aufgewachsenen Kreuzbergern diskutierten und jene Plätze
aufsuchten, um die sich Gefährlichkeitsmythen und Fremdenängste ranken.
Kultur der ganz besonderen Art konnten Schüler und Lehrer im Schöneberger Jugendtheater Strahl (unter der Leitung des
ehemaligen Bünder Wolfgang Stüssel) kennen lernen. Geschwänzt, geklaut, gesprayt und zum zweiten Mal von der Polizei erwischt. Was wird jetzt aus Lea? Wie reagieren die Eltern, die Schule, ihre
Freunde? Bekommt sie eine Chance? An dieser Stelle greifen die jungen Zuschauer in Leas Geschichte ein, die in Vierer-Blöcken rings um die Spielfläche herum sitzen. Jede Gruppe konzentriert sich auf
einen der vier Schauspieler in seiner Rolle, gibt Tipps, wie die Situation weitergehen könnte. Lehrerin Elke Schoenfelder resümiert: „Ein interessantes Theaterkonzept, das auch bei „Theatermuffeln“
Neugierde weckt, weil es dem Publikum ermöglicht, sich aktiv in den weiteren Handlungsablauf einzubringen. Dadurch wird Spannung und Aufmerksamkeit erzeugt, denn jeder achtet darauf, ob sein
Vorschlag auch tatsächlich realisiert wird.“ Hendrik und Marc (GS Hüllhorst): „Uns gefällt diese Theaterform sehr gut. Besonders toll ist der Einbezug des Publikums als Regisseure, die sagen, was die
jeweiligen Charaktere tun müssen. Ein interaktives Improvisationstheater der gehobenen Klasse!“
Die Kreis-SV-Gruppe nahm am zweiten Tag Einblick in die Politik und deren demokratischen Strukturen. In einer munteren Gesprächsrunde mit der Bundestagsabgeordneten Frau Inge Höger (DIE LINKE), Mitglied im Verteidigungsausschuss, machte sie deutlich, dass ihre Partei konsequent gegen Auslandseinsätze der
Bundeswehr ist, aber konsequent für Frieden und Abrüstung eintritt. „Soldaten können nicht aufbauen, das können nur Entwicklungshelfer. Wirklicher Schutz der
Soldatinnen und Soldaten lässt sich auf technischem Wege nicht erreichen. Der einzig wirkliche Schutz ist ihr Abzug. Die Probleme Afghanistans sind militärisch nicht zu lösen, deswegen gibt es keine
Alternative zum Abzug der Truppen!“ Helfen könne man der afghanischen Bevölkerung dadurch, dass man ihnen hilft, „ihre Dinge selbst zu regeln.“ Silas Hunneck (HS Bünde) wollte wissen, mit
welcher Partei DIE LINKE in Hessen zusammen arbeiten könnte, Tim Teutrine. (HS Bünde) stellte Fragen zur Verwirklichung der geforderten sozialen Gerechtigkeit, Sven Schuhmann (GS Hüllhorst)
interessierte sich für die Finanzierung der Forderungen, zur Diätenerhöhung der Abgeordneten. Einige Jugendliche formulierten Fragen zum Schulsystem und zu den Kopfnoten. Nach einem gemeinsamen
Gruppenfoto und einem Mittagessen im Paul-Löbe-Haus ging es in die 1200t schwere Glaskuppel, die zum Wahrzeichen des Bundestages, wenn nicht überhaupt zum Symbol der Hauptstadt Berlin geworden
ist.
Da Berlin auch ein Ort ist, an welchem sich deutsche Geschichte bündelt und sich viele Spuren finden lassen, welche Zeugnis geben von Ereignissen, die unsere
kulturelle und politische Gegenwart maßgeblich bestimmen, erkundeten die Schüler in Arbeitsgruppen die historische Mitte Berlins und wandelten auf den Spuren Friedrich des Großen. Vom Berliner Dom
ging es weiter zum Deutschen Dom, wo im Rahmen eines Dia-Vortrages „Deutschlands Weg zur Demokratie“ aufgezeigt wurde.
Später erlebte die Gruppe bei einer Stadtrundfahrt das abendliche Westberlin und den Besuchermagneten „Potsdamer Platz“, der schon ganz im Zeichen der „Berlinale“ steht.
Tags darauf fand eine Besichtigung im Willy-Brandt-Haus statt, wo jeder Teilnehmer die imposante übergroße Skulptur des Friedensnobelpreisträgers berühren und
einiges über den Politiker erfahren konnte. Nach einem kleinen Fußmarsch begann die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Juden im „Jüdischen Museum“. Den Abschluss dieser Thematik bildete der gemeinsame Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden.
Den Rest des Tages verbrachte die Kreis-SV in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, auch der „verbotene Stadtteil“ genannt. In der einstigen Stasi-Haftanstalt führte die Zeitzeugin Sigrid Paul die Gruppe durch düstere Zellentrakte, erklärte die grausamen Foltermethoden
und schilderte eindrucksvoll ihre eigene, tief bewegende Leidensgeschichte. „Es ist erschreckend, unter welchen Bedingungen Menschen hier leben mussten“,
stellt Romina Röder (HS Bünde) fest. Sigrid Pauls Schicksal bewegt die Jugendlichen so sehr, dass sie die Lehrerin Elke Schoenfelder auf der Rückreise bitten, aus dem Buch der Zeitzeugin
vorzulesen.
Tim Teutrine (Schülersprecher der HS Bünde) stellt am Ende der dreitägigen Fahrt fest: „Dies war ein sehr gutes, informatives Seminar. Man hat Dinge gesehen, Eindrücke gewonnen und so viel gelernt,
was der normale Schulunterricht nicht bieten kann. Darüber hinaus konnten sich Schüler verschiedener Schulformen kennen lernen und eventuell vorhandene Vorurteile abbauen.“ Yasemin Bayram (GS
Hüllhorst) fügt hinzu: „ Durch diese Fahrt nach Berlin haben wir Einblicke in verschiedene Kulturen und Religionen bekommen. Mit dem Rundgang durch Kreuzberg und der Verköstigung durch türkische und
griechische Speisen wurde unsere vielseitige Reise eingeleitet. Das „Kreuzberg-Museum“ und das „Jüdische Museum“ sowie viele weitere Punkte gaben uns Informationen und Erfahrungen, die helfen werden,
Vorurteile abzubauen und das gemeinsame Leben in Deutschland erleichtern und verschönern werden.“
(Pressebericht)